Unser Manifest

Collective Voices for Change (CVFC) ist eine internationale Initiative, die sich für ein neues, gleichberechtigtes Miteinander in der Swing-Jazz Gemeinschaft einsetzt. Wir sind parteiunabhängig und haben keinerlei Verbindung zu anderen politischen Organisationen. 

Unser Ziel ist es, die Umgestaltung der jetzige Tanzszene in ein von Respekt und Wertschätzung geprägtes Umfeld zu unterstützen, in dem sich alle wohlfühlen.

Wir nehmen dazu Kontakt mit denjenigen auf, die beruflich in die Swing-Jazz- und Tanzwelt eingebunden sind (wie z.B. Tanzschulinhaber, Tanzlehrer, Festival- und Eventorganisatoren, internationale Trainer, Bandleader, Musiker, DJs usw.), um mit ihnen gemeinsam eine positive Veränderung voranzutreiben.

Unserer Meinung nach ist die heutige internationale Swing-Jazz Gemeinschaft in ihrer jetzigen Form nicht allen Menschen gegenüber gleichermaßen aufgeschlossen. Eine Tatsache, die bereits seit mehreren Jahren von Schwarzen, von People of Color und anderen Mitgliedern der Gemeinschaft aufgezeigt wird. Wir glauben, dass die derzeitige Beziehung der Swing-Jazz Gemeinschaft zu Lindy Hop und anderen afroamerikanischen Swingtänzen von kultureller Aneignung durchzogen ist und damit zur Verleugnung schwarzer Künstler (der Vergangenheit sowie der Gegenwart) und der Gentrifizierung einer der bedeutendsten schwarzamerikanischen Kunstformen beiträgt. Das muss sich jetzt ändern!

Lindy Hop und andere afroamerikanische Swingtänze sind afroamerikanische Kunstformen, die mit den kulturellen Werten und der Ästhetik der schwarzamerikanischen Kultur in Verbindung stehen. Swingtanz ist in der afroamerikanischen Kultur verwurzelt und erzählt die Geschichte vom Überleben der Menschen, der Unterdrückung zum Trotz, die sich bis heute auf ihr Leben auswirkt. Diese zentralen Fakten (die Geschichte, den sozialen Kontext und die kulturellen Werte) aus den Tänzen und der Musik zu entfernen oder auszulassen ist kulturell aneignend, respektlos und zutiefst verletzend für die Menschen, die am engsten mit deren Ursprungskultur verbunden sind. Die Seele und den spirituellen Ausdruck der Unterdrückten auszumerzen beraubt die Swing-Jazz Gemeinschaft ihrer spirituellen Reise und ist zum Nachteil aller.

Als Gäste in einer Kultur auf die wir keinen Anspruch haben und als Personen, die diese Kunstform zu ihrem Beruf gewählt haben, ist es an uns, diesem Unrecht ein Ende zu setzen.

Wir möchten der Gemeinschaft helfen, ihre einzigartige Position und Reichweite einzusetzen, um Diskriminierung zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und das kulturelle Erbe der afroamerikanischen Menschen zu bewahren.

Wir wollen, dass die Swing-Jazz Gemeinschaft achtsam und respektvoll ist und ein ehrenhaftes Verhalten zeigt; dass sie fortwährend die Herkunft aufzeigt und dieser nachgeht sowie kontinuierlich die Stimmen schwarzer Menschen (der Gegenwart und Vergangenheit) Gehör verschafft. 

Diese Stimmen sind das Echo derer, die gegen die entmenschlichende Unterdrückung angekämpft haben, indem sie eine Kulturform geschaffen haben, in der sie bestehen und frei sein konnten. Eine Kulturform die, allen Widrigkeiten zum Trotz, eine Welt in der verschleppt, versklavt und schwarze Stimmen mundtot gemacht wurden verändert hat. Wir wollen uns nicht durch Schweigen oder Untätigkeit daran mitschuldig machen, sondern Vorkämpfer des auch heute andauernden Kampfes werden.

CVFC lädt alle Swing-Jazz Akteure dazu ein, gemeinsam durch Gespräche, Bildungsangebote und antirassistisches Training an der Transformation unserer Gemeinschaft zu arbeiten, um Rassismus, Diskriminierung und soziale Ungerechtigkeit zu stoppen.